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20.10.2023

Landrat Thomas Eberth schaltet Videokonferenz zu seinem israelischen Amtskollegen Niv Viezel - viele Opfer aus dem Partnerlandkreis Mateh Yehuda sind bereits zu beklagen

Landrat Thomas Eberth traf sich kürzlich per Videokonferenz mit seinem israelischen Amtskollegen, Landrat Niv Viezel aus dem Partnerlandkreis Mateh Yehuda. Mit dabei waren Beni Eliraz, stellvertretender Landrat aus Mateh Yehuda, Rivka Scherpf, langjährige Unterstützerin der Landkreispartnerschaft sowie Sebastian Restetzki und Klaus Rostek aus dem Landratsamt.

Niv Viezel war sehr dankbar für den Kontakt, für die Solidarität und die gemeinsame Trauer um die Opfer des Terrorangriffs auf Israel. Beni Eliraz bezeichnete die Partnerschaft als „Familie“, man sorgt sich umeinander. „Das ist in der aktuell schlimmen Zeit in Israel Balsam für die Seele und hilft vor allem im Herzen“, so Beni Eliraz.

Aktuelle Lage in Mateh Yehuda

Der Partnerlandkreis beklagte zum Zeitpunkt des Onlinetreffens bereits 21 Opfer der Terroranschläge. Mehrere Bürgerinnen und Bürger aus Mateh Yehuda wurden nach Gaza verschleppt, deren Schicksal ist ungewiss. Nahezu alle jungen Erwachsenen wurden zum Militärdienst eingezogen. Das Alltagsleben ist sehr eingeschränkt. Einige Kindertagesstätten und Schulen öffnen wieder, allerdings nur, sofern geeignete Schutzräume bereitstehen.

Viele Hundert Geflüchtete aus dem israelischen Umland zum Gazastreifen sind in Mateh Yehuda untergebracht, bei Familien oder in Hotels. Niemals konnte sich der israelische Landrat vorstellen, dass selbst eine Terrororganisation wie die Hamas so grausam sein kann. „Das ist ein Schock, der sich tief und sicher lange in der israelischen Gesellschaft verankert,“ beschreibt Niev Viezel die aktuelle Lage.

Kritik äußerte er an der jahrelangen finanziellen Unterstützung für Gaza, wo doch alle wissen müssten, dass ein Großteil dieser Unterstützung bei der Hamas landet und somit auch mit europäischen Mitteln ungewollt eine Terrororganisation gefördert wurde.

Landrat Eberth bietet Unterstützung an, wo möglich

Landrat Thomas Eberth wünscht seinem Kollegen viel Kraft und Energie, denn gerade in einer solchen Krisensituation kommt es auf eine gut funktionierende und engagierte öffentliche Verwaltung an. Niv Viezel und sein Stellvertreter Beni Eliraz sind, so Landrat Eberth, genau die richtigen Personen für diese überaus anspruchsvolle Aufgabe.

Darüber hinaus bot der Landrat seine Hilfsbereitschaft und Unterstützung an, wenn dies gewünscht wird. So kann er sich vorstellen, dass im nächsten Jahr – wenn es die Situation zulässt – Jugendliche aus Mateh Yehuda zu Gast im Landkreis Würzburg sind. Sie könnten evtl. die Möglichkeit nutzen, sich in einer ruhigen Umgebung zu erholen und mit gleichaltrigen deutschen Jugendlichen in Kontakt kommen.

Klaus Rostek betont in diesem Zusammenhang den bestehenden und laufenden Jugendaustausch. 2024 ist turnusmäßig der Besuch der israelischen Jugendlichen geplant, das wäre ein guter erster Schritt. Darüber hinaus wünscht sich Landrat Eberth auch einen Besuch einer Landkreisdelegation im kommenden Jahr, wenn möglich.

Abschließend haben beide Landräte weitere regelmäßige Onlinetreffen vereinbart.

Hintergrund Partnerschaft und Jugendaustausch

Die Partnerschaft zwischen den Landkreisen Würzburg und Mateh Yehuda besteht seit mehr als 26 Jahren. Sie wurde 1997 von den damaligen Landräten Waldemar Zorn und Meir Viezel (Vater des aktuellen Landrats Niev Viezel) begründet. Regelmäßige gegenseitige Besuche – auch zu fachlichen Themen wie Bewässerung und Weinbau – knüpften ein enges freundschaftliches Band zwischen den beiden Landkreisen. Zahlreiche persönliche Freundschaften sind entstanden. Bereits seit 1990 besteht der Jugendaustausch, den die Kommunale Jugendarbeit am Landratsamt Würzburg organisiert.